In Scheibbs wurde wie in praktisch allen Städten Mittel- und Westeuropas direkt auf die Scheibe geschossen. Dies löste ab etwa 1550 den "Vogelschuss" ab, bei dem auf einen hölzernen Vogel auf einer hohen Stange geschossen wurde und der dabei zertrümmert wurde. "Den Vogel abgeschossen" hatte derjenige, der den letzten Teil herunterholte.
Der Sinn des Scheibenschießens war, sozusagen rituell ein Loch in die Scheibe zu machen, wo der Treffer landete, war zweitrangig. Es war für Dargestellte und Spender eine Ehre, wenn durch "Krachen" und "Lochbohren" teilgenommen wurde. Daher ist es möglich, auf den Kaiser, ein Hochzeitspaar oder ein religiöses Motiv "zu schießen", man tut es ja nicht!
Scheibbser Schützen um 1900 mit Aydt und Martini Gewehren, sowie Steyr M95.